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Interview mit Lukas @busfahrerinder_loewenstadt

Stell dich bitte kurz vor und erzähl uns wie du zum Busfahren gekommen bist! 

Mein Name ist Lukas Jünigk-Herrmann, ich bin 22 Jahre alt und ausgebildeter Berufskraftfahrer im Personenverkehr. Zur persönlichen Weiterbildung habe ich im September 2021 die berufs- und arbeitspädagogische Eignung (Ausbilderschein) erfolgreich abgelegt, sowie im Juni 2022 die Klassen C & CE (LKW-Führerschein) gemacht. Ich bin als Busfahrer für die Braunschweiger Verkehrs-GmbH (BSVG) in der Stadt Braunschweig sowie im Umland unterwegs. Von klein auf, seitdem ich denken kann, verfolge ich Busse – diese haben mich schon immer fasziniert, darum habe ich meinen bisherigen Lebensweg darauf ausgelegt und hingearbeitet dieses Ziel zu verwirklichen und fahre jetzt seit über 4 1/2 Jahren Bus.


Was schätzt du an deinem Alltag als Busfahrer besonders und was würdest du gerne ändern? 

Ich schätze an meinen Beruf die Vielfältigkeit, die Abwechslung sowie den Umgang mit den Fahrgästen, auch wenn nicht jeder Tag einfach ist. Dass man als junger Mensch die Verantwortung hat zu den Hauptverkehrszeiten in einem Fahrzeug und einer Fahrt bis zu 100 Menschen gleichzeitig sicher zu befördern und dazu unsere Zukunft sicher nach Hause zu bringen, fasziniert mich und ich mache das mit Leib und Seele. Ich würde mir einen respektvolleren Umgang seitens der Fahrgäste und der Straßenverkehrsteilnehmer wünschen oder auch, dass die Kommunen, für die man Fährt, auch mal etwas mehr auf den ÖPNV achten, zum Beispiel: LSA-Beeinflussung für die Busse.


Welchen Bus fährst du aktuell und was sind aus deiner Sicht Vor- und Nachteile des Fahrzeuges? 

Wir haben einen bunten Fuhrpark. Von MAN über Mercedes und Solaris bis hin zu einem Hess ist einiges vertreten. Unterschiede gibt es meiner Meinung nach einige, um es grob zu sagen: Dass zum Beispiel jeder Fahrzeughersteller im Thema Fahrzeugfederung ein anderes Konzept für die Härte hat.


Auf welchen Linien bist du unterwegs und welcher Dienst (Zeit oder Route) ist dir am liebsten? 

Ich bin im gesamten Braunschweiger Stadtgebiet, sowie im Umland für meine Fahrgäste unterwegs. Ich fahre aber am liebsten Spät-, Nacht- und Mitteldienste. Da meine innere Uhr etwas anders tickt als bei anderen Menschen, fahre ich ungerne Früh- und geteilte Frühdienste. Aber natürlich bin ich bereit diese auch zu fahren. Bisher habe ich keine Lieblingslinie. Was mir aber gefällt, ist die Abwechslung: mal bin ich in der Innenstadt unterwegs und am nächsten Tag am Braunschweiger Stadtrand, oder im Regionalverkehr.


Tagtäglich im Straßenverkehr unterwegs zu sein, führt oft zu stressigen Situationen, wie entspannst du nach einem anstrengenden Arbeitstag am liebsten? 

Am liebsten freue ich mich darauf nach Dienstschluss meine bessere Hälfte und meine Familie zu sehen. Wenn beides aber nicht möglich ist, setze ich mich auf mein Sofa, mache den Fernseher an, trinke und esse etwas und komme einfach zur Ruhe.


Aktuell werden auf vielen Linien Elektro- und Wasserstoff- und Hybridbusse getestet, bist du schon mal in so einem Bus gefahren und wie stehst du generell zu dem Thema emissionsfreier ÖPNV? 

Erfahrungen habe ich mit Mild-, sowie Effizient Hybrid Bussen gemacht. Außerdem mit einem unserer Emil Elektrobusse von Solaris. Ich stehe dem Thema emissionsfreier ÖPNV offen gegenüber. Allerdings sehe ich die Elektromobilität nur als Zwischenlösung an, damit man erst einmal vom fossilen Brennstoff wegkommt, um Ressourcen zu sparen. Meines Erachtens ist die Wasserstofftechnologie zukunftsweisend. 


Noch ein sehr wichtiger Punkt ist der starke Fachkräfte- und insbesondere Fahrermangel. Was ist deine Message an junge Menschen, die sich überlegen Busfahrer zu werden, und welchen Apell hast du an Unternehmer, die es schwer haben Fahrer zu finden? 

Ich würde, wenn es möglich ist, ein oder mehrere Praktika machen, um zu gucken, wie das alles abläuft. Außerdem würde ich versuchen, mit verschiedenen Fahrerinnen und Fahrern mal ins Gespräch zu kommen, da es viele Meinungen (positiv & negativ) gibt. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, kann man zum Beispiel Informationstage veranstalten, wo potenzielle Bewerberinnen und Bewerber mal einen Bus auf dem Betriebshof selbst fahren dürfen oder man zeigt in den Sozialen Medien, wie der Tag einer Busfahrerin bzw. eines Busfahrers aussieht & lässt die Community zu dem Beruf Fragen stellen.

Ich danke meinem Arbeitgeber der Braunschweiger Verkehrs-GmbH für die tatkräftige Unterstützung. Danke auch an meinen Freund Luis, der das Foto von mir geschossen hat.