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Interview mit Denis @decolmar_bus_hh

Stell dich bitte kurz vor und erzähl uns wie du zum Busfahren gekommen bist! Dein Job hat sich seit Anfang des Jahres geändert, bitte erzähle uns kurz wie es dazu kam und was du jetzt beruflich machst.

Ich bin Denis, 27 Jahre alt und bei der Hamburger Hochbahn AG seit 2018 angestellt. Vorher habe ich meine FiF Ausbildung bei den Verkehrsbetrieben Bachstein in Wolfsburg absolviert. Die Leidenschaft „Bus-fahren" hat sich bei mir mit dem 12. Lebensjahr entwickelt, seitdem ich mit dem Schulbus und später dem normalen Linienverkehr zur Schule gefahren bin. Da wurde mir klar, dass ich auch - trotz Abitur - etwas im Busbereich machen möchte und das Wichtigste, das Busfahren, auch als erstes lernen möchte.
 Seit Januar 2022 bin ich Leistungsplaner, nachdem ich mich auf eine interne Ausschreibung beworben habe und den Ausbildungsprozess ab März 2021 durchlaufen habe. Nun darf ich für unsere Kolleg*innen Umleitungen, Baustellen und Veranstaltungen und die daraus resultierenden Fahrzeitanpassungen in Dienstpläne integrieren.


Was hast du an deinem Alltag als Busfahrer geschätzt und was geht dir rückblickend gar nicht ab?

Das in der Stadt umherfahren, Veränderungen bei Land und Leuten zu beobachten und einfach eine große Maschine durch die Straßen zu bewegen. Was störte war vielleicht mal ab und zu unkollegiales Verhalten oder Fahrgäste, die nicht freundlich oder gar gefährlich wurden. Zum Glück sind das aber nur Randnotizen in meinem Busfahrer-Alltag gewesen.


Welchen Bus bist du zuletzt gefahren und was waren aus deiner Sicht Vor- und Nachteile des Fahrzeuges?

Quer durch den Fuhrpark der Hamburger Hochbahn, Solobusse, Gelenkbusse, Großraumgelenkbusse, Hybridbusse, Elektrobusse. Alle Busse haben irgendwo Vor- und Nachteile. Auch wenn ich den Sound von Dieselbussen liebe, so verschließe ich mich nicht vor der Zukunft und fahre super gerne auch einen Elektrobus.
 Mein absolutes Lieblingsfahrzeug bleibt aber ein MB Citaro LE MÜ. 13 Meter pure Kraft und Sitzplätze ohne Ende schaffen richtig was weg.


Auf welchen Linien warst du unterwegs und welche Dienste (Zeit oder Route) waren dir am liebsten? Was hat sich an deinen Arbeitszeiten im neuen Job jetzt geändert?

In meiner Ausbildung war ich hauptsächlich auf Regionalbuslinien unterwegs, bei der Hochbahn natürlich ausschließlich auf Stadtbuslinien. Mir gefallen am besten die langen Strecken, wo man vom Außenbezirk quer durch die Stadt fährt. Dabei ist es egal ob das Fahrgastaufkommen hoch oder niedrig ist. Für mich waren alle Schichten ab 12 Uhr optimal, bin kein guter Frühaufsteher.


Noch ein sehr wichtiger Punkt ist der starke Fachkräfte und insbesondere Fahrermangel. Was ist deine Message an junge Menschen, die sich überlegen Busfahrer zu werden, und welchen Apell hast du an Unternehmer, die es schwer haben Fahrer zu finden?

Mein Apell ist, traut euch. Eine Welt läuft nicht voller studierter CEOs und Börsenmanager. Es muss auch welche geben die die wichtigen Arbeiten machen. Unsere Arbeit ist eine wichtige Arbeit für die Zukunft und kann in allen Bereichen das Leben lebenswerter machen. Ein starker ÖPNV ist das Rückgrat einer funktionierenden Region.
 Und auch nicht scheuen aufs Land zu gehen und sich dort einem Verkehrsunternehmen anzuschließen. Auf dem Land ist das Entwicklungspotenzial riesengroß und wichtiger denn je.
 Wichtig für Unternehmer ist eigentlich nur, dass diese der Politik stärker klar machen müssen, dass wir wichtig sind. Ein On-Demand Shuttle oder ein Bürger-Bus kann nicht die Lösung sein für den ländlichen Raum. Nur Busse, die regelmäßig und häufig fahren verleiten Leute auch zum Umstieg.