Beim diesjährigen Elektrobus-Vergleichstest gab es ein Novum. Erstmals wurden die Teilnehmer auch bei intensiven Nachtfahrten gestest. Diese Erweiterung zielte darauf ab, die Beleuchtungskonzepte der teilnehmenden Fahrzeuge auf die Probe zu stellen. Besonderes Augenmerk lag auf der Beleuchtung am Fahrerplatz, im Innenraum und rund um den Bus. Reflektionen und der Unterschied zwischen konventionellen und digitalen Spiegeln wurden ebenfalls analysiert.
An der Nachtfahrt nahmen die Modelle von Higer, Iveco, Mercedes-Benz, Solaris und VDL teil. Der Hess musste aufgrund eines Termins leider vorzeitig abreisen. Die Fahrer rotierten auf einer verkürzten Teststrecke, um umfassende Eindrücke zu sammeln. Der Startpunkt war der Busbahnhof in Bonn-Ramersdorf, von wo aus es durch unbeleuchtete Waldstücke und zurück über den Rhein ging.
Die Umrissleuchten am Heck der Busse, speziell bei Iveco und Mercedes-Benz, erwiesen sich als hilfreich bei Dunkelheit. Alle Fahrzeuge waren mit LED-Scheinwerfern ausgestattet, jedoch besaß nur der Higer kein zusätzliches Kurvenlicht. Mercedes-Benz punktete mit einer hellen Ausstiegsbeleuchtung, die für Sicherheit beim Ein- und Ausstieg sorgte.
Innenraumbeleuchtung sollte nicht blenden und gleichmäßig ausleuchten. Higer setzte auf reflektiertes Licht, das als unzureichend bewertet wurde. Solaris und VDL boten durchgehende Lichtleisten, wobei VDL mit exzellenter Ausleuchtung und einer Ambientebeleuchtung glänzte. Mercedes-Benz favorisierte eine wärmere Lichtfarbe, während Iveco Lichtleisten mittig anordnete.
Die digitalen Spiegel von Solaris erhielten durchweg positive Rückmeldungen. Herausforderungen gab es bei der Display-Helligkeit, insbesondere beim Iveco. Higer's 360-Grad-Monitor leuchtete störend, und Solaris hatte Probleme mit schlecht erkennbaren, hinterleuchteten Schaltern.
Die Nachtfahrt im Elektrobus-Vergleichstest des OMNIBUSSPIEGEL lieferte wertvolle Erkenntnisse, die Herstellern als Anregung dienen könnten, ihre Lichtkonzepte zu optimieren. Dieser Test wäre ohne die Unterstützung zahlreicher Partner, darunter die Stadtwerke Bonn und der Kirschbaum-Verlag, nicht möglich gewesen. Unser Dank geht auch an Emcel, Konvekta, Shell-SBRS, Siemens-Heliox, Spheros, Voith und ZF.