Küste, Karst und Kaffee – Mediterranes Lebensgefühl zwischen Grado und Triest
Friaul-Julisch Venetien – schon der Name klingt wie eine poetische Einladung. Und tatsächlich: Diese Region im Nordosten Italiens ist ein echtes Multitalent, das nicht nur mit Alpenpanorama und Weingärten punktet, sondern auch mit einer 130 Kilometer langen Küstenlinie, die sich hervorragend für Busreisen eignet. Zwischen mondänen Badeorten, malerischen Lagunen, venezianisch geprägten Altstädten und kulinarischen Hochgenüssen offenbart sich hier ein Italien jenseits des Mainstreams.
Grado
Beginnen wir unsere Entdeckungsreise an der Adria, genauer gesagt in Grado – der Sonneninsel. Familienfreundlich, historisch und herrlich entspannt. Die Strände sind nach Süden ausgerichtet, perfekt gepflegt und vielfach mit der Blauen Flagge ausgezeichnet. Doch Grado ist weit mehr als ein Badeort: Die Altstadt mit ihren venezianisch anmutenden Gassen, Fischerhäusern und charmanten Plätzen entführt Besucher in eine andere Zeit. Die Lagune, ein Naturparadies mit Inseln wie Barbana oder Mota Safon, lädt zu Bootstouren, Vogelbeobachtungen und Fotostopps ein. Besonders empfehlenswert: eine geführte Lagunenfahrt mit Besuch eines Casoni – traditioneller Fischerhütten aus Schilfrohr.
Thermen
Nicht verpassen sollte man auch die Thermen, die gerade restauriert werden und an die Zeit der k.u.k.-Monarchie erinnern. Und für Feinschmecker? Boreto alla graisana – ein würziges Fischgericht, das hier traditionell zubereitet wird – serviert mit einem Glas lokalen Weißwein aus dem nahen Collio.
Etwa 60 Kilometer weiter östlich erwartet den Besucher die Triester Küste, ein dramatischer Wechsel der Landschaft: hier spiegeln sich weiße Karstfelsen in der blauen Adria. Die Steilküste zwischen Duino und Sistiana bietet spektakuläre Ausblicke, z.B. vom berühmten Rilke-Weg, der dem Dichter gewidmet ist und das Schloss Duino mit der Bucht von Sistiana verbindet – ideal für kurze Wanderungen mit Gruppen.
Geheimtipp Triest
Triest selbst – oft unterschätzt – ist ein echter Geheimtipp. Die Stadt der Schriftsteller und des Kaffees verführt mit k.u.k.-Architektur, multireligiösem Erbe (Synagoge, orthodoxe Kirchen, katholische Kathedrale) und einem der schönsten Plätze Italiens: der Piazza Unità d’Italia direkt am Meer. Busreisende können hier bequem parken, geführte Stadtrundgänge buchen und das berühmte Schloss Miramare besuchen – eine märchenhafte Residenz von Erzherzog Maximilian von Habsburg. Für Gruppen lohnt sich der Erwerb der FVGcard, die Eintritt in viele Museen und Sehenswürdigkeiten inkludiert.
Besonderer Tipp für Veranstalter: Ein Tagesausflug mit dem Bus entlang der Küste – von Grado über Duino und Sistiana bis nach Triest – lässt sich problemlos in jede Reiseroute integrieren. Unterwegs können auch die Naturschutzgebiete von Miramare oder die Grotta Gigante, eine der größten Schauhöhlen Europas, besichtigt werden.
Abschließend noch ein echter Kuriositätentipp: Der Strand La Lanterna in Triest – besser bekannt als "Pedocin" – ist der letzte in Europa, der Männer und Frauen mit einer Mauer trennt. Ein Relikt, das heute als Symbol der Freiheit und Toleranz gilt – und definitiv eine Anekdote für jede Reisegruppe.
Fazit: Die Küste Friaul-Julisch Venetiens ist weit mehr als Sonne und Sand. Sie ist ein Ort für Entdeckungen, Emotionen und echte Geschichten. Perfekt für Busreiseveranstalter, die ihren Gästen ein besonderes Italienerlebnis bieten möchten