Bei ZF läuft es rund und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die jüngste Generation des elektronisch geregelten Luftfederungssystems OptiRide ECAS (Electronically Controlled Air Suspension) geht in Serie. Nach dem erfolgreichen Produktionsstart für einen führenden europäischen Nutzfahrzeughersteller hat nun auch Hyundai Motor Company aus Südkorea den nächsten Schritt getan: Die Serienfertigung für deren Busmodelle hat begonnen.
Die neue Systemgeneration steht exemplarisch für das, was ZF mit seiner Division Commercial Vehicle Solutions (CVS) anstrebt: weniger Komplexität, mehr Integration, schlankere Lösungen. Das Luftfederungssystem bringt nicht nur Komfort auf die Straße, sondern auch Effizienz unter die Karosserie.
Technische Eleganz: Wenn weniger mehr ist
Herzstück der überarbeiteten OptiRide-Lösung ist der sogenannte Smart Pneumatic Actuator – ein intelligenter, platzsparender Aktuator, in dem Magnetventil und Drucksensoren zu einer einzigen kompakten Einheit zusammengeführt wurden. Das reduziert die Anzahl der Komponenten erheblich und vereinfacht die Integration des Systems in Bus- und Lkw-Plattformen deutlich.
Mit einem optimierten Systemlayout, gefertigt im ZF-Werk Wroclaw in Polen, ist es den Ingenieuren gelungen, den Bauraumbedarf drastisch zu senken. In manchen Anwendungen konnte die Zahl der Systemkomponenten sogar von fünf auf zwei reduziert werden – ein Fortschritt, der nicht nur Platz spart, sondern auch Installationsaufwand, Verkabelung und Druckluftleitungen minimiert. Und das, ohne auf Leistung oder Funktionalität zu verzichten.
Ein weiterer Schritt Richtung intelligenter Architektur: Die Verarbeitung der Sensordaten findet direkt im Aktuator statt. Die nötige Software wird in die bestehende elektronische Steuereinheit (ECU) des Fahrzeugs integriert – eine separate Steuerbox ist also nicht mehr nötig. Die Systemarchitektur wird dadurch nicht nur schlanker, sondern auch kosteneffizienter.
Komfort auf Knopfdruck – und auf beiden Beinen
Was in der Technik glänzt, macht sich auf der Straße bemerkbar. Hyundai setzt das neue ECAS-System zunächst in Busmodellen für den japanischen Markt ein. Der Fokus liegt hier vor allem auf Fahrgastkomfort und barrierefreier Nutzung. Eine Funktion sticht dabei hervor: das einseitige Absenken – auch bekannt als „Kneeling“ – das ein sicheres, bequemes Ein- und Aussteigen ermöglicht. Gerade im städtischen Linienverkehr mit hohem Fahrgastaufkommen ist das ein spürbarer Mehrwert.
Zudem übernimmt das System die Höhenregelung luftgefederter Achsen, wodurch sich nicht nur der Komfort, sondern auch die Stabilität und die Fahrsicherheit verbessern. Die Anpassung der Fahrzeughöhe je nach Last oder Fahrbahnbedingung geschieht automatisch und präzise – ein gutes Beispiel dafür, wie aus intelligenter Steuerung spürbare Mobilität wird.
Zukunft eingebaut: Hyundai und ZF setzen Standards
Dass Hyundai bei seiner nächsten Busgeneration und dem Lkw-Modell XCIENT auf die neue OptiRide-Generation setzt, ist kein Zufall. Über 6,5 Millionen Einheiten hat ZF im Bereich der Luftfederungssysteme bereits weltweit abgesetzt – und baut auf eine über 30-jährige Expertise auf.
„Unsere neueste OptiRide-Generation bietet maximale Flexibilität – selbst bei den komplexesten Anforderungen im Nutzfahrzeugbereich.“
Paweł Porczyński, Produktlinienleiter für Chassis Structure bei CVS
Mit dem Serienstart für Hyundai geht die fünfte Generation von OptiRide nun endgültig in den Alltag – unauffällig im Einsatz, aber mit spürbaren Auswirkungen auf Komfort, Effizienz und Integration. ZF zeigt damit, wie moderne Fahrwerkstechnologie aussehen kann: leicht, vernetzt und intelligent.