Es war einmal, vor langer, langer Zeit, ein kleines Kind namens Jesus. Dieses Kind hatte gerade erst das Licht der Welt erblickt, als es Besuch von drei majestätischen Königen bekam. Sie kamen nicht etwa mit leeren Händen, sondern hatten Gold, Weihrauch und Myrrhe im Gepäck – Gaben, die damals den Standard für Wertschätzung setzten. Die Drei folgten einem Stern, einer leuchtenden Orientierung am nächtlichen Himmel, der sie sicher durch alle Wirrungen des Weges führte. Der Rest ist Geschichte.
Doch wer wären wir heute, wenn wir uns nicht die Freiheit nehmen würden, diese Geschichte in eine moderne, motorisierte Perspektive zu rücken? Tauschen wir Kamele gegen Busse, den Stern von Bethlehem gegen die blinkende Anzeige „Endstation: Hütteldorf“ und die Könige gegen jene unbesungenen Helden, die uns Tag für Tag durch die Straßen navigieren: die Busfahrer.
Von heiligen Königen und stählernen Giganten
Stellen wir uns vor, der Stern von Bethlehem hätte damals etwas moderner gedacht. Er hätte vielleicht nicht nur geleuchtet, sondern dazu die Route angezeigt: „In 400 Metern rechts abbiegen, nächste Ausfahrt Bethlehem.“ Und die drei Könige wären heute nicht mit Gewändern und Turbanen erschienen, sondern mit Warnwesten und Fahrplänen. Aber seien wir ehrlich: Ihr moderneres Pendant – unsere Busfahrer – leisten mindestens genauso Großes.
Während die Heiligen Drei Könige über Dünen und Felsen wanderten, lenken die Busfahrer heute ihre stählernen Giganten durch den vorweihnachtlichen Wahnsinn. Die Straßen sind überfüllt, die Lichterketten an den Laternen sorgen für zusätzlichen Glanz und Ablenkung, trotzdem schaffen sie es, uns alle zumeist pünktlich ans Ziel zu bringen. Sie trotzen Schnee, Eis und einer nicht enden wollenden Welle von Fußgängern, die an jeder Ecke beschließen, die Fahrbahn zu überqueren, ohne zu schauen.
Dankbarkeit auf modernen Wegen
Denken wir einen Moment nach: Wie oft sagen wir Danke, wenn wir aus einem Bus steigen? Die drei Könige wurden damals als Heilige gefeiert – unsere Busfahrer bekommen meist nicht mal ein Nicken. Dabei sind sie es, die uns in eisigen Dezembernächten aus dem Vorstadtkaff in die Innenstadt bringen, um noch schnell ein Geschenk zu besorgen. Sie sind es, die sich bei dichtem Verkehr und hupenden Autos hinter unsicher fahrenden Christkindlmärkten-Besuchern durchschlängeln. Und sie sind es, die sich niemals beklagen, sondern einfach weiterfahren – wie die Könige ihrem Stern folgten.
Ein modernes Weihnachtswunder
Vielleicht sollten wir dieses Weihnachten mal innehalten und die Busfahrer in einem anderen Licht sehen. Genau wie damals das Jesuskind den drei Königen dankbar war, sollten wir heute jenen dankbar sein, die uns durch den Alltag chauffieren. Es ist nicht Gold, Weihrauch oder Myrrhe, das sie von uns erwarten – oft reicht ein einfaches „Danke“.
Ein besinnliches Fest an alle
Und so bleibt am Ende dieser Geschichte nur noch eines zu sagen: Allen Leserinnen und Lesern von 1Bus wünschen wir ein besinnliches Weihnachtsfest, einen zuverlässigen Fahrplan und viele Geschenke unter dem Baum. Mögen eure Wege immer sicher sein – egal ob auf vier Rädern oder zwei Beinen.
Frohe Weihnachten und eine gute Fahrt!