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Niggbus treibt die Elektromobilität voran

Foto: Udo Mittelberger

Das Rankweiler Busunternehmen Niggbus hat in den vergangenen Monaten entscheidende Maßnahmen ergriffen, um den öffentlichen Nahverkehr im Großraum Feldkirch nachhaltiger zu gestalten. Mit einer umfassenden Investition von 7,5 Millionen Euro stellt Niggbus seine Busflotte auf Elektromobilität um. Der erste von insgesamt zehn vollelektrischen Bussen ist bereits im Einsatz und spart jährlich beeindruckende 68 Tonnen CO2 ein. Diese Umstellung markiert nicht nur einen wichtigen Schritt für die Region, sondern unterstreicht auch die Rolle von Niggbus als Vorreiter für nachhaltige Mobilität.

„Den ersten Bus haben wir bereits im Einsatz, und er erfüllt unsere Erwartungen voll und ganz.“

Gerhard Pertoll, Geschäftsführer von Niggbus

Die neuen vollelektrischen Mercedes-Benz-Busse, speziell für den Stadtverkehr entwickelt, bieten mit ihrer Reichweite von bis zu 300 Kilometern optimale Voraussetzungen für den täglichen Betrieb. Die 12 Meter langen Busse verfügen über drei Türen und sind sowohl für die Fahrgäste als auch für das Fahrpersonal komfortabel ausgestattet. Mit einer garantierten Batterielebensdauer von bis zu 800.000 Kilometern ist die langfristige Nutzung dieser E-Busse gesichert. Dies bietet klare Vorteile gegenüber herkömmlichen Dieselbussen, die weder diese Lebensdauer noch die Möglichkeit einer ökologischen Weiterverwendung bieten.

„Nach etwa zehn Jahren, wenn die Batterien für den Linienverkehr nicht mehr geeignet sind, können sie als stationäre Energiespeicher weiterverwendet werden. Und am Ende ihres Lebenszyklus werden sie recycelt, um die wertvollen Rohstoffe zurückzugewinnen.“ 

Gerhard Pertoll, Geschäftsführer von Niggbus 

Die CO2-Bilanz im Gesamtzyklus

Während die Einsparungen durch den Betrieb vollelektrischer Busse beeindruckend sind, darf man die gesamte CO2-Bilanz über den Lebenszyklus der Fahrzeuge nicht außer Acht lassen. Die Herstellung von Batterien, insbesondere von Lithium-Ionen-Batterien, verursacht einen hohen Energieaufwand und somit auch CO2-Emissionen. Darüber hinaus ist der Aufbau der nötigen Ladeinfrastruktur, wie die Installation von Transformatoren und Hochleistungsladesäulen, ebenfalls mit einem ökologischen Fußabdruck verbunden.

Niggbus ist sich dieser Problematik bewusst, setzt aber darauf, dass die langfristigen Vorteile die anfänglichen Belastungen überwiegen. Sobald die E-Busse im Betrieb sind, fallen keine weiteren direkten Emissionen an, und im Vergleich zu Dieselbussen reduziert sich der Schadstoffausstoß erheblich. Über die nächsten zehn bis zwanzig Jahre, inklusive des Recyclings der Batterien, soll die Umweltbilanz insgesamt deutlich positiver ausfallen.

Ladeinfrastruktur und Betriebserweiterung

Um die vollelektrische Busflotte zu betreiben, hat Niggbus auch sein Betriebsgelände in Rankweil entsprechend modernisiert. Auf zusätzlichen 3.000 Quadratmetern wurden zehn Ladepunkte mit einer Leistung von jeweils 160 kW sowie ein eigener Transformator mit einer Kapazität von einem Megawatt installiert. Diese Maßnahmen stellen sicher, dass die Busse jederzeit schnell aufgeladen und einsatzbereit sind.

Auch die Mitarbeitenden von Niggbus profitieren von der Modernisierung. Für ihre Elektroautos wurden ebenfalls Ladesäulen installiert, was den Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität zusätzlich fördert. „Wir haben bei der Umsetzung gezielt auf regionale Handwerker und Unternehmen gesetzt“, betont Pertoll. So wurde nicht nur die Infrastruktur erweitert, sondern gleichzeitig auch auf eine umweltschonende Gestaltung des Betriebsgeländes geachtet. Heimische Bäume und Sträucher, Blühflächen für Wildbienen und Schmetterlinge sowie Natursteinhaufen tragen zur Förderung der heimischen Artenvielfalt bei.

Ein Generationenwechsel bei Niggbus

Die Betriebserweiterung und der Start der Elektromobilität fallen mit einem wichtigen personellen Wechsel bei Niggbus zusammen. Nach über 30 Jahren verabschiedet sich Alfred „Fredi“ Herburger, der seit 1990 das Unternehmen leitete, in den Ruhestand. Sein Nachfolger, Gerhard Pertoll, wird ab sofort die Geschicke von Niggbus alleine lenken. 

„Wir sind Fredi Herburger zu großem Dank verpflichtet. Er hat Niggbus zu dem gemacht, was es heute ist: ein innovatives und nachhaltiges Unternehmen, das den öffentlichen Verkehr in Vorarlberg prägt.“

Gerhard Pertoll, Geschäftsführer von Niggbus

Niggbus: Pionier der umweltfreundlichen Mobilität

Niggbus, ein traditionsreiches Busunternehmen aus Rankweil, hat sich längst als Vorreiter in Sachen nachhaltiger Mobilität etabliert. Gegründet 1925, betreibt Niggbus heute den Stadtbus Feldkirch und arbeitet als Partner von Landbus Oberes Rheintal, Landbus Walgau und dem Verkehrsverbund Vorarlberg. Jährlich befördert das Unternehmen über 9 Millionen Fahrgäste und legt dabei mehr als 1,5 Millionen Kilometer zurück.

Die Flotte von Niggbus umfasst aktuell 29 moderne Niederflurbusse, von denen elf mit Hybridantrieb ausgestattet sind. Mit den neuen vollelektrischen Fahrzeugen schlägt Niggbus nun endgültig den Weg in eine emissionsfreie Zukunft ein. Das Unternehmen beschäftigt über 80 Mitarbeitende aus 16 verschiedenen Nationen und setzt kontinuierlich auf nachhaltige Lösungen, um den öffentlichen Verkehr effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten.

Mit der Einführung der E-Flotte und den damit verbundenen Betriebserweiterungen zeigt Niggbus eindrucksvoll, dass die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs leise, sauber und emissionsfrei sein kann – und das in einem ambitionierten und durchdachten Gesamtkonzept.