Die Bundesregierung hat ihre Wasserstoffstrategie aktualisiert und plant, die heimische Produktionskapazität zu verdoppeln. Bis 2030 sollen in Deutschland Erzeugungskapazitäten von mindestens zehn Gigawatt, statt den bisherigen fünf Gigawatt, entstehen, um den Bedarf zu decken. Der restliche Bedarf soll durch Einfuhren gedeckt werden.
Reduktion des CO2-Ausstoßes
Das Hauptziel der Strategie ist es, den CO2-Ausstoß in den Bereichen Industrie, Verkehr und Energie durch Wasserstofftechnologie zu reduzieren. Die bisherige nationale Wasserstoffstrategie von 2020 soll mit dem Kabinettsbeschluss weiterentwickelt werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) betonte die Bedeutung von Wasserstoffinvestitionen für die Zukunft, den Klimaschutz und die Energieversorgungssicherheit. Die Strategie soll auch die Zusammenarbeit mit europäischen und internationalen Partnern fördern.
Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur
Die Bundesregierung arbeitet zudem intensiv am Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur. Bis 2027/28 soll ein Startnetz mit über 1800 Kilometern umgestellten und neu gebauten Wasserstoffleitungen entstehen, ergänzt durch etwa 4500 Kilometer europaweit. Dieses Netzwerk wird das Kernnetz des Wasserstoffs bilden. Weitere Infrastrukturen auf Bundes- und Kreisstraßenebene sollen danach entwickelt werden.
Wasserstofftechnologien im Verkehrssektor von großer Bedeutung
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) betonte die Relevanz von Wasserstofftechnologien für den Verkehrssektor. Wasserstoff sei wichtig für klimafreundliche Mobilität und könne alternative Antriebsformen sinnvoll ergänzen. Es sei sowohl direkter Wasserstoff für die Brennstoffzelle als auch die Herstellung synthetischer Kraftstoffe notwendig, um eine Klimaneutralität im Verkehr zu erreichen.
Maßnahmen verbessern
Das Deutsche Verkehrsforum (DVF) begrüßte die Fortschreibung der Wasserstoffstrategie und hob die Bedeutung des Verkehrssektors als Abnehmer von Wasserstoff hervor. Es wurden jedoch Nachbesserungen in den Maßnahmen gefordert, insbesondere in Bezug auf die Erhöhung der nationalen Elektrolysekapazität und die schnelle Umsetzung von Förderinstrumenten.
Notwendigkeit nachhaltiger Biokraftstoffe
Das DVF betonte, dass der Verkehrssektor für die Transformation grünen Strom für batterieelektrische Antriebe, grünen Wasserstoff und E-Fuels benötige. Die ambitionierte Umsetzung der europäischen Verordnung für die Infrastruktur alternativer Kraftstoffe (AFIR) sei dabei von großer Tragweite. Das DVF unterstützte auch die Ankündigung der Bundesregierung, einen Masterplan Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zu erstellen. Kurz- und mittelfristig seien zusätzlich nachhaltige Biokraftstoffe erforderlich, um die Emissionssenkung im Verkehrssektor zu ermöglichen.