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Automatisierung in München

Im Rahmen des Projekts ,,MINGA“ will man in München die Automatisierung von On-Demand-Verkehren und Linienbussen erproben. Dadurch erhofft sich die Münchner Verkehrsgesellschaft neue Angebote im ÖPNV. Die MVG ist hierbei gemeinsam mit den Stadtwerken München (SWM) Partner im Projekt.

Der Fokus liegt in der Projektlaufzeit von 34 Monaten bis Ende 2025 auf der Automatisierung von On-Demand-Fahrzeugen und Bussen. Im Rahmen der Förderrichtlinie „Autonomes und vernetztes Fahren in öffentlichen Verkehren“ wird das Forschungsvorhaben durch das Bundesverkehrsministerium (BMDV) mit rund 13 Millionen Euro gefördert. Mit dem Projekt möchte man den ÖPNV für Fahrgäste attraktivieren, Maßstäbe für die Branche setzen und eine Grundlage für eine weitere Automatisierung und für neue flexible Angebote schaffen. „Wir können so ein On-Demand-Angebot errichten, das U-Bahn, Bus und Tram bestmöglich ergänzt“, so Ingo Wortmann, Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). In der neuen Leitstelle seien bereits entsprechende Arbeitsplätze integriert worden.

Ausgiebige Vorbereitung

Die MVG ist federführend bei der Einrichtung eines autonomen On-Demand-Ridepooling-Dienstes und des Linienbetriebs von zwei automatisierten Bussystemen. Die Fahrzeuge werden in einem Betriebsgebiet erprobt, dass verschiedene verkehrliche Herausforderungen bietet und gut an einen Betriebshof gebunden ist. Die Vorbereitung mit dem technischen Aufbau und der Klärung regulatorischer Aspekte für den Betrieb dieser autonomen Dienste ist bis 2024 vorgesehen. Im Laufe des Jahres 2025 startet der Probebetrieb. Die Zulassung für den Fahrgasteinsatz ist bis zum Ende der Projektlaufzeit angestrebt. Die Beschaffung der Fahrzeuge für den automatisierten On-Demand-Betrieb im Mischverkehr wird im Projekt öffentlich ausgeschrieben.

Die Vorbereitung des Fahrbetriebs soll in mehreren Phasen stattfinden. Zunächst findet ein Probebetrieb ohne Fahrgäste mit Sicherheitsfahrern statt. In der Endphase sind Testfahrten mit Fahrgästen unter technischer Aufsicht in Abstimmung mit den Genehmigungsbehörden geplant. Neben der technischen Umsetzung soll die Untersuchung auch Daten zu Fahrleistung und Wartung liefern, um Prozesse zu optimieren. Darüber hinaus entstehen zur Ausgestaltung der technischen Aufsicht von autonomen Fahrzeugen im Personennahverkehr konkrete Vorschläge. Auch ein Leitfaden für die Branche soll in diesem Zusammenhang ausgearbeitet werden.

Bus-Platoons

Wichtig ist auch ein mittelfristiger Ersatz für die dieselbetriebenen Buszüge, die nur schwer zu elektrifizieren sind, um die Busflotte bis 2035 vollkommen elektrisch betreiben zu können. „Das ist mit zwei virtuell verbundenen Solobussen, den sogenannten Bus-Platoons möglich. Ein drittes wichtiges Teilprojekt umfasst einen automatisierten Solobus, der perspektivisch fahrerlos verkehren kann“, so Wortmann weiter.

Automatisierter Solobus

Gemeinsam mit MAN Truck & Bus wird für die Automatisierung eines Solobusses ein 12 Meter langer Elektrobus mit einem Self Driving System (SDS) ausgestattet. Im Fokus steht die Sicherstellung eines ordnungsgemäßen und verkehrssicheren Linienbetriebs in Abstimmung mit den Genehmigungsbehörden. Der Hersteller Ebusco ist für die Entwicklung von zwei Bus-Platoons Partner im Projekt. Hierbei wird ein Verband von zwei mit einer virtuellen Deichsel verbundenen Busse gebildet. Dabei folgt das hintere Fahrzeug dem ersten Bus automatisch. Somit werden kapazitätsstarke Einheiten im Busverkehr angeboten, die dann auch die dieselbetriebenen Buszüge ersetzen können.