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Interview mit Joshua @joshuaeberstein

Stell dich bitte kurz vor und erzähl uns wie du zum Busfahren gekommen bist!

Ich bin Joshua, werde in diesen Tagen 25 Jahre alt und fahre jetzt seit vier Jahren Bus. Zum Busfahren bin ich gekommen, da mich schon als Kind Busse und das ganze Gebiet ÖPNV fasziniert haben. Schon als Schüler bin ich in meiner Freizeit oft mit bekannten Busfahrern mitgefahren, die mir den Beruf nähergebracht haben. Daher habe ich nach dem Abitur eine Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb gemacht.


Was schätzt du an deinem Alltag als Busfahrer besonders und was würdest du gerne ändern?

Besonders schätze ich die Abwechslung, die der Beruf mit sich bringt. Man ist ja zu jeder Tageszeit unterwegs und es passiert fast auf jeder Runde irgendetwas Spannendes. Was ich darüber hinaus noch sehr schätze, ist der Kontakt zu den Fahrgästen, da ich sehr gerne mit Menschen arbeite.

Gerne ändern würde ich manchmal, dass man mehr Rücksicht auf die Arbeit der Busfahrer nimmt und es wieder mehr gegenseitigen Respekt gibt. Man freut sich immer über einen freundlichen Gruß, ein Danke oder wenn man einfach mal von einem Auto vorgelassen wird.


Welchen Bus fährst du aktuell und was sind aus deiner Sicht Vor- und Nachteile des Fahrzeuges?

Grundsätzlich fahre ich alle Fahrzeuge meines Betriebes, da man je nach Dienst immer einen anderen Wagen zugeteilt bekommt. Im Fuhrpark befinden sich Solo-, Midi- und Gelenkbusse der Hersteller Mercedes-Benz, Solaris und Heuliez. Da hat natürlich jedes Fahrzeug seine eigenen Vor- und Nachteile. Aber jedes Fahrzeug hat seinen Reiz und auch hier macht die Abwechslung Spaß.


Auf welchen Linien bist du unterwegs und welcher Dienst (Zeit oder Route) ist dir am liebsten?

Ich bin je nach Dienst auf allen Stadtbuslinien in Passau im Einsatz. An sich finde ich alle Linien gut, jede hat ihre Eigenheiten. Von reinem Stadtverkehr, über Altstadtbereiche und kurze Überlandabschnitte ist alles dabei. Das gefällt mir sehr. Am liebsten fahre ich jedoch abends und am Wochenende, da sind die Leute und der Verkehr viel entspannter und es bringt gleich doppelt Spaß.


Tagtäglich im Straßenverkehr unterwegs zu sein, führt oft zu stressigen Situationen, wie entspannst du nach einem anstrengenden Arbeitstag am liebsten?

Ein schöner Filmeabend, ein gutes Abendessen, ins Schwimmbad gehen oder raus in die ruhige Natur - da gibt es viele Möglichkeiten.


Aktuell werden auf vielen Linien Elektro- und Wasserstoff- und Hybridbusse getestet, bist du schon mal in so einem Bus gefahren und wie stehst du generell zu dem Thema emissionsfreier ÖPNV?

Bisher hatte ich noch keine Gelegenheit einen solchen Bus selbst zu testen, ich bin jedoch schon Elektroautos gefahren und habe Elektro- und Hybridbusse aus der Fahrgastperspektive erlebt.

Ich finde die Entwicklungen sehr gut und interessant. Was mir gefällt, ist dass man die Busse sehr fahrgastfreundlich, ruckfrei und zügig fahren kann. Sehr gut finde ich auch die Entwicklungen einiger Unternehmen, wo man Altfahrzeugen mit einem Elektromotor ein zweites Leben spendiert. Das ist sehr nachhaltig.


Noch ein sehr wichtiger Punkt ist der starke Fachkräfte- und insbesondere Fahrermangel. Was ist deine Message an junge Menschen, die sich überlegen Busfahrer zu werden, und welchen Apell hast du an Unternehmer, die es schwer haben Fahrer zu finden?

Ich kann absolut nicht nachvollziehen, warum so wenig Menschen diesen Beruf ergreifen möchten. Die Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb ist eine tolle und sehr vielseitige Ausbildung und ermöglicht Einblicke in alle Bereiche des Verkehrsunternehmens.Des Weiteren ermöglicht diese Ausbildung auch einen soliden Grundstein für spätere Weiterbildungen, da sind im Prinzip alle Wege offen.

Man kann diesen Beruf jedem empfehlen, der Lust auf einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag hat und unterwegs sein möchte. Und wer den Entschluss bereits gefasst hat, soll sich von niemand reinreden lassen.