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Interview mit Renate @thisisrena_c

Stell dich bitte kurz vor und erzähl uns wie du zum Busfahren gekommen bist!

Mein Name ist Renate. Ich bin seit etwas mehr als 4 Jahren Buslenkerin. Ursprünglich bin ich gelernte Gastgewerbeassistentin. Diesen Beruf habe ich ein paar Jahre ausgeübt, bis ich dann in die Sicherheitsbranche gewechselt habe. Dort war ich dann 11 Jahre. Irgendwann wollte ich dann doch etwas ganz anderes machen. Da ich überhaupt kein Schreibtischmensch bin, kam ein Bürojob für mich nicht infrage.

Über das Arbeitsmarktservice hörte ich, dass bei dem Unternehmen Postbus die Frauenquote bei den Busfahrern erhöht werden sollte und gerne Buslenkerinnen aufgenommen werden. Also habe ich mich beworben, eine Einstellungszusage bekommen und den Führerschein gemacht. Wenige Wochen später war ich schon Mitglied in einem großartigen Team anderer Buslenker.


Was schätzt du an deinem Alltag als Busfahrer besonders und was würdest du gerne ändern?

Mein Berufsalltag ist nie jeden Tag gleich. Wir haben zwar sehr viele Stammfahrgäste, trotzdem erlebt man immer wieder was Neues. Sei es neue Fahrgäste oder Fahrgäste, die ein nettes Erlebnis hatten und darüber erzählen und man sich mit ihnen freut.

Ich liebe meinen Job, weil ich nie auf demselben Punkt bin. Er gibt mir das Gefühl von Freiheit und Eigenverantwortung. Das Einzige, was ich eventuell ändern würde, sind die extrem langen Dienste von 14 bis 15 Stunden pro Tag.


Welchen Bus fährst du aktuell und was sind aus deiner Sicht Vor- und Nachteile des Fahrzeuges? 

Wir haben in unserem Fuhrpark ganz neue Iveco Busse. Andere bin ich noch nicht gefahren, deshalb habe ich keinen Vergleich. Sie sind sehr ruhig und angenehm zu fahren. Die 2- genauso wie die 3-Achser.


Auf welchen Linien bist du unterwegs und welcher Dienst (Zeit oder Route) ist dir am liebsten?

Ich bin im gesamten Tullnerfeld unterwegs. Teilweise bis nach Wien. Am angenehmsten sind für mich die Dienste, die nicht zu früh beginnen. Ansonsten fahre ich gerne am Wochenende.


Tagtäglich im Straßenverkehr unterwegs zu sein, führt oft zu stressigen Situationen, wie entspannst du nach einem anstrengenden Arbeitstag am liebsten?

Natürlich können Dienste auch anstrengend sein. Die ständige Konzentration auf den Straßenverkehr und auf die Sicherheit der Fahrgäste ist nicht von der Hand zu weisen. Um zu entspannen, gehe ich gerne mit meinem Hund spazieren oder lese ein gutes Buch. Ich bin ein großer Cineast, darum dürfen Kinobesuche nicht fehlen.


Aktuell werden auf vielen Linien Elektro- und Wasserstoff- und Hybridbusse getestet, bist du schon mal in so einem Bus gefahren und wie stehst du generell zu dem Thema emissionsfreier ÖPNV?

Mit einem Elektrobus bin ich noch nicht gefahren. Unser Unternehmen hat aber schon welche im Fuhrpark. Die Kollegen, die diese Busse fahren sind positiv überrascht und fahren gerne mit Ihnen. Es ist ein gutes Zeichen für die Umwelt auf Elektrobusse umzurüsten. 


Noch ein sehr wichtiger Punkt ist der starke Fachkräfte- und insbesondere Fahrermangel. Was ist deine Message an junge Menschen, die sich überlegen Busfahrer zu werden, und welchen Apell hast du an Unternehmer, die es schwer haben Fahrer zu finden?

Der Beruf eines Buslenkers ist kein 9 to 5 Job, das muss gesagt werden. Entweder man beginnt sehr früh mit dem Dienst oder arbeitet bis in die Nacht. Je nachdem an welchem Dienstort man ist.

Auch hat man sehr lange Dienste. 14 bis 15 Stunden sind keine Seltenheit. Auch am Wochenende ist man manchmal im Einsatz. Wenn Urlaubszeit ist, kann es schon vorkommen, dass man Überstunden macht. Da ist Freizeit Mangelware und Flexibilität in diesem Job sehr wichtig.

Alles in allem ist es aber ein schöner Job, wenn man gerne unterwegs ist, das Gefühl von Freiheit liebt und gerne sein eigener Boss ist. Junge Menschen, die sich für diesen Beruf interessieren sollten all diese Punkte beachten.

Ich liebe meinen Beruf, auch wenn er keine Regelmäßigkeit hat. Aber vielleicht auch genau deshalb. An Betriebe die Buslenker suchen appelliere ich, seid respektvoll miteinander und sucht immer gemeinsam nach Lösungen, falls es mal hakt. Dann läuft alles gut.