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Interview mit James @busfahrer_james

1.Stell dich bitte kurz vor und erzähl uns wie du zum Busfahren gekommen bist.

Hey. Mein Name ist James und ich bin leidenschaftlicher Busfahrer. Zum Busfahren bin ich eigentlich durch Zufall gekommen. Das Berufsbild hat mich interessiert und nach einigen Gesprächen mit Busfahrern (Ja, diese Menschen vorne links kann man ansprechen) habe ich mir gedacht, probierst es mal und ja ... hat funktioniert!

2. Was schätzt du an deinem Alltag als Busfahrer besonders und was würdest du gerne ändern?

Ich schätze den Kontakt mit anderen Menschen jeder Altersklasse, vom Erstklässler bis zum hohen Seniorenalter. Ändern würde ich gerne das Ansehen der Busfahrer im Allgemeinen. Dafür verstelle ich mich nicht und bin zu meinen Fahrgästen so, wie ich auch zu meinen Freunden ganz privat bin. Das kommt sehr gut an und meine Fahrgäste lieben mich dafür.

3. Welchen Bus fährst du aktuell und was sind aus deiner Sicht Vor- und Nachteile des Fahrzeuges? 

Aktuell fahre ich einen Setra S 417UL. An den Wochenenden fahre ich meistens einen Setra S 417 LE Business. Nachteile sind definitiv der verhältnismäßig hohe Dieselverbrauch (Schnitt 32 Ltr/100 KM) und der außerordentlich große Wendekreis (ca. 25-30 m). Der Vorteil bei meinem UL ist ein Handschaltgetriebe und bei beiden Fahrzeugen ein sehr angenehmes Fahrgefühl für den Fahrgast.

4. Aktuell werden auf vielen Linien Elektro- und Wasserstoff- und Hybridbusse getestet, bist du schon mal in so einem Bus gefahren und wie stehst du generell zu dem Thema emissionsfreier ÖPNV?

Den emissionsfreien ÖPNV wird es sicherlich geben, allerdings ist dorthin noch ein sehr langer Weg, gerade in den Landkreisen. Ein E-Bus schafft einen normalen Überlanddienst alleine wegen der Kilometer gar nicht in einem Rutsch. Dazu kommen dann auch noch Verbraucher wie Klima/Heizung, Licht, Scheibenwischer, etc. Einen E-Bus bin ich tatsächlich selbst schonmal gefahren und es ist auch ein sehr angenehmes Fahrgefühl, aber wie schon gesagt, für den Überlandverkehr wohl aktuell eher ungeeignet. Da sehe ich dann eher den Wasserstoffantrieb klarer im Vorteil, zumal Strom aktuell auch nicht gerade billiger wird.

5. Noch ein sehr wichtiger Punkt ist der starke Fachkräfte und insbesondere Fahrermangel. Was ist deine Message an junge Menschen, die sich überlegen Busfahrer zu werden und welchen Apell hast du an Unternehmer, die es schwer haben Fahrer zu finden?

Message an junge Menschen: Probiert es aus, es ist ein geiler Job und ich kenne keinen Fahrer, der es je bereut hat. Es ist so viel mehr als „nur fahren".

Message an Unternehmer: Zahlt angemessene Löhne, sorgt für mehr Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz und schafft ein angenehmes Arbeitsumfeld. Geht mit der Zeit, dann kommen die neuen Mitarbeiter von alleine und die „alten" Arbeitnehmer bleiben bestehen.

Message an die Politik: Unterstützt die Busbetriebe (auch die privaten), damit diese ihren Verpflichtungen den Arbeitnehmern gegenüber besser, gerechter und leichter nachkommen können. Zwei Jahre Coronakrise haben viele Unternehmen der Reisebranche sehr mitgenommen.