Beim Wiederaufbau der Wirtschaft nach dem Krieg war es zwingend notwendig, dass mehr Beförderungskapazität geschaffen wurde. Ein Lösungsansatz war es nun Personenanhänger zu konstruieren. Diese Arbeit wurde von den damaligen Karosseriebauern durchgeführt auf einem entsprechenden Chassis z. B. von Firma Schenk usw.
Dies war eine weit verbreitete Lösung. Ab 1955 war der Personenanhänger nur noch mit Ausnahmegenehmigung möglich und anschließend ganz verboten. Heute erlebt der Anhänger wieder eine Renaissance und Städte wie München setzen wieder auf Omnibusanhänger.
Unser besonderer Dank gilt Konrad Auwärter, der uns die Daten aus seiner höchst umfangreichen Datenbank zur Verfügung gestellt hat!
Dank Herrn Auwärter, dem Sprecher der europäischen Oldtimerbusszene und seiner Datenbank mit über 1.500 Omnibussen werden wir euch in den kommenden Monaten die spannende Geschichte verschiedener Oldtimerbusse erzählen und euch viele individuelle, wunderschön erhaltene Oldtimer zeigen!
Mercedes Benz O3500
Besitzer | Turck, Halver, Deutschland |
Baujahr | 1953 |
Hersteller | Mercedes Benz |
Typ | O3500 |
Aufbau/Ausführung | Mercedes Benz |
Motor | 6 Zyl. Diesel Mercedes Benz |
Leistung | 110 PS / 81 KW |
Hubraum | 4578 ccm |
Länge/Breite/Höhe | 8630mm/2420mm/2800mm |
Sitzplätze | 29 |
Vita:
Erstbesitzer des Zugwagens Mercedes Benz O 3500 war der Kraftwagenbetrieb Wetterau in Florstadt. Ab 1962 diente der Bus als Fahrschulwagen in Bad Nauheim. Karl Ulrich Turc erwarb ihn 1979 und restaurierte ihn innerhalb zwei Jahren. Später ersetzte er den serienmäßigen 90-PS-Motor durch die leistungstärkere 110-PS-Maschine, die auch im Mercedes = 321 H verbaut war. Den Personenanhänger, den Gottfried Lindner in Halle-Ammendorf 1942 als Kriegsyp 41 baute, erwarb der heutige Besitzer später, revidierte ihn und lackierte ihn in der gleichen Farbe, die auch der Zugwagen hat. Dieses Gespann ist auf Oldtimerbustreffen oft zu sehen und mit dem Zugwagen werden Reisen bis ins benachbarte Ausland durchgeführt.
Magirus O3500
Besitzer | Reisebüro Adorf GmbH, Düsseldorf, Deutschland |
Baujahr | 1953 |
Hersteller | Magirus |
Typ | O3500 |
Aufbau/Ausführung | Magirus |
Motor | 6 Zyl. Diesel |
Leistung | 125 PS / 92 KW |
Hubraum | 7983 ccm |
Länge/Breite/Höhe | 9120mm/2400mm/2700mm |
Sitzplätze | 35 |
Vita:
Der Hauben-Aussichtswagen O 3500 war zunächst bei einem Busunternehmen in Gottmandingen im Einsatz und danach im Ausflugsverkehr im Schwarzwaldstädtchen Hofstett. Dort erwarb ihn 1995 Gerd Adorf und brachte ihn per Tieflader nach Düsseldorf. Die anschließende Vollrestaurierung dauerte mit Unterbrechungen bis 2007. Ein Omnibus-Personenanhänger vom Typ OM 3000 der Fahrzeugwerke Recklinghausen wartete im Unternehmen Adorf schon länger auf eine Aufarbeitung. Der Magirus Deutz O 3500 mit seinem starken 6-Zylinder-Motor schien das richtige Zugfahrzeug für den 29-sitzigen Personenanhänger zu sein, sodass der Anhänger nun ebenfalls restauriert wurde. Heute dokumentiert das schöne und seltene Gespann das Reisen in den 1950er Jahren.
MAN MK 26 Hubertia
Besitzer | Radlmeier, Ergolsbach, Deutschland |
Baujahr | 1953 |
Hersteller | MAN |
Typ | MK 26 Hubertia |
Aufbau/Ausführung | MAN |
Motor | 6 Zyl. Diesel MAN |
Leistung | 120 PS / 88 KW |
Hubraum | 7983 ccm |
Länge/Breite/Höhe | 10200mm/2500mm/3200mm |
Sitzplätze | 42 |
Vita:
Der MAN MK 26 war von 1953 bis Mitte der 1960er-Jahre als Postbus der Deutschen Post in Süddeutschland unterwegs. Von dem bekannten Omnibusliebhaber Carl Schubert wurde der Bus auf einem Schrottplatz gesichert und 1978 von Helmuth Radlmeier erworben und bis 1980 restauriert. Den passenden Anhänger dazu konnte Helmuth Radlmeier im gleichen Jahr ebenfalls von Carl Schubert bekommen und restaurierte ihn passend zum Zugfahrzeug. Carl Schubert entdeckte den Personenanhänger, gebaut 1949 von der DÜWAG, auf dem Gelände einer Kiesgrube, wo er ohne Sitze als Lagerraum genutzt wurde. Seit 1980, also schon 40 Jahre, wird dieses historische Gespann für Sonderfahrten eingesetzt.
IFA H6B / L
Besitzer | REGIOBUS GmbH, Mittweida, Deutschland |
Baujahr | 1955 |
Hersteller | IFA |
Typ | H6B / L |
Aufbau/Ausführung | IFA |
Motor | Diesel |
Leistung | 150 PS / 110 KW |
Hubraum | 9840 ccm |
Länge/Breite/Höhe | 9830mm/2500mm/3200mm |
Sitzplätze | 42 -7 Stehplätze |
Vita:
Der Traditionsbus H 6 B ? L wurde in den IFA-Fahrzeugwerken Werdau und Ammendorf hergestellt. Die Erstzulassung dieses Fahrzeuges war 1958. Als Antrieb dient ein 6-Zylinder-Dieselmotor mit 150 PS. In dieser Ausführung hat der Linienbus 37 Fahrgastsitzplätze. In den fünfziger und sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts prägten Linienbusse H 6 B ? L, auch teilweise mit Personenanhänger, das Straßenbild in der DDR. Der Oldtimerbus wurde 2002 im Auftrag des damaligen Eigentümers, Herrn Dr. Konrad Auwärter aus Pilsting, durch die Fa. Manika in Güstrow aufwändig restauriert und bis 2009 als Dauerleihgabe dem Verein Kraftomnibus e. V., in dem die REGIOBUS Mittelsachsen GmbH Mitglied ist, zur Präsentation und Nutzung übergeben. 2009 erwarb die REGIOBUS Mittelsachsen GmbH den Oldtimerbus. Die Mitglieder des Vereins engagieren sich sehr für die Wartung, Pflege und Werterhaltung des Fahrzeuges. Für die unterschiedlichsten Anlässe werden die Oldtimerbusse auch gern vermietet.