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Nissan e-NV200 Evalia

Die Premiere

Mit dem Nissan e-NV200 Evalia feiern wir eine Premiere bei 1TRUCK. Erstmals hält 100% Elektromobilität Einzug in unserem Testfuhrpark. 

Auf den ersten Blick schaut der Nissan Evalia wie ein ganz normaler, recht kompakter 7-Sitzer aus. Lediglich das blaue Nissan Logo verrät, dass hier kein normales Fahrzeug vor uns steht. Unter seiner Haube arbeitet nämlich ein Drehstrommotor, der maximal 80 kW / 109 PS abgibt. Die wahre Sensation ist aber das Drehmoment von Elektromotoren. Bereits ab 0 Umdrehungen steht die volle Power von 254 Nm Gewehr bei Fuß. Die rollwiderstandsoptimierten Reifen haben beim herzhaften Tritt aufs Gaspedal ihre liebe Not, die Kraft in Vortrieb zu verwandeln und melden sich auch mit leisem wimmern mahnend zu Wort. Hat man sich erst an diese Spontanität gewöhnt, tritt man das Gas sanfter durch und erlebt nahtlose und vor allem nachdrückliche Beschleunigung bis deutlich über 100 km/h.

Das Umdenken

Jeder komplette Beschleunigungsvorgang lässt den Stromvorrat in den Lithium-Ionen-Batterien allerdings um zwei bis drei Prozentpunkte sinken. Bei einer theoretischen Gesamtreichweite von etwas mehr als 160 Kilometern stellt sich automatisch ein völlig anderes Fahrverhalten ein. Der Kopf schaltet in den Energiesparmodus. Die neue Freude am Fahren ist das Sparen. Und Zurückgewinnen. Extrem vorausschauendes Fahren, elegantes gleiten, echte 80 km/h auf der Wiener Tangente und möglichst lange Rollphasen sind Garanten für maximale Reichweite.

Es gab Testtage an denen das Bremspedal lediglich beim Starten und Abstellen zum Einsatz gekommen ist. Mitverantwortlich ist hier natürlich der Elektromotor, der umgekehrt auch Generator ist und je mehr Strom er produziert auch ordentlich Verzögerung bereitstellt. Über den gesamten Testzyklus haben wir auf diese Weise 27% der investierten Energie auch wieder zurückgewonnen.

An die Dose

Nachdem der Evalia e-NV200 ein reines Elektrofahrzeug ist, erfolgt die Energiezufuhr natürlich ausschließlich über Stromkabel. Zwei Varianten werden mitgeliefert. Einmal zur Betankung direkt über eine herkömmliche 220V Steckdose. Hier dauert ein Ladevorgang rund acht Stunden. Am Abend zuhause angesteckt ist der Evalia am nächsten Morgen also wieder voll einsatzbereit. Deutlich flotter geht's über Schnellladestationen wie beispielsweise von Smatrics, deren Netzwerk zumindest auf Autobahnen mittlerweile ausreichend dicht ist, um auch mit dem Evalia - mit entsprechend vielen Zwischenstopps - etwa nach Salzburg zu reisen. Im Schnellademodus sind 80% Batterieladung schon nach 30 Minuten erreicht. EVN und Wien Energie bieten zumindest in Ostösterreich mit Schwerpunkt Wien und Umgebung eine ähnlich engmaschige Versorgung. Einziger Nachteil an all diesen Netzen ist, dass man sich im Vorhinein, oft per Post, anmelden muss, und dann eigene Chipkarten bekommt mit denen man den Tankvorgang starten kann. Warum es hier keine einfache Bezahlung per Kreditkarte gibt ist mehr als fraglich.

Alltagsgeschichten

Der Nissan Evalia ist trotz seiner Batterieladung mit einem Eigengewicht von 1.677 Kilogramm für einen Bus relativ leicht und im Vergleich zum Diesel nur rund 100 kg schwerer. Das tolle an einem Elektromotor ist natürlich die praktisch nicht vorhandene Geräuschentwicklung. Ein leises Surren ist auch schon das höchste der Gefühle und verzaubert mit der Zeit auch den härtesten Benzinbruder.

Die minimale Geräuschentwicklung hat aber auch Nachteile. So ist auch das leiseste Knarzen wahrzunehmen. Eine echte Herausforderung in der Endmontage, hier muss perfekt gearbeitet werden. Von Sitz- und Lenkradheizung über Navi inkl. Rückfahrkamera bis hin zu Tempomat bietet der 7-sitzige Evalia Vollausstattung. Auf die Reichweite Einfluss nimmt von all den elektrischen Verbrauchern an Bord lediglich die Heizung bzw. Klimatisierung. Im heißen Juli fällt die Reichweite bei Verwendung der Klimaanlage gleich um 10 bis 15 Kilometer.

Kostenfaktor

Mit Preisen ab 32.254.- Euro Netto für den neuen 7-Sitzer ist der Elektro Evalia Tekna rund 12.500.- Euro teurer als sein Bruder mit Dieselmotor. Alternativ bietet Nissan auch eine Mietvariante für die Batterien an. Dies ist natürlich ein satter Aufpreis. Großer Vorteil für Unternehmen ist allerdings die volle Absetzbarkeit von Elektroautos von der Vorsteuer. Außerdem sind Mitarbeiter, die mit ihrem privat genutzten Elektro Firmenwagen unterwegs sind vom Sachbezug befreit.