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Interview mit Melanie @mrs._ldwg._

Stell dich bitte kurz vor und erzähl uns wie du zum Busfahren gekommen bist!

Hi, ich bin Melanie Ludwig, 26 Jahre jung und habe im August 2021 die Ausbildung zur Berufskraftfahrerin im Personenverkehr (Busfahrerin) abgeschlossen. Das war meine zweite Ausbildung, meine erste Ausbildung habe ich im Don Bosco Jugendwerk in Hartmannsdorf bei Chemnitz zur Servicefahrerin gemacht. Ich habe mich eigentlich ganz spontan bei der Regio Bus Mittelsachsen beworben, da ich in meinem alten Beruf nicht das gefunden habe, was mir wirklich Spaß gemacht hat. Mein Onkel ist Lkw Fahrer, meine Tante Busfahrerin und meine Oma wollte früher auch Busfahrerin werden, also liegt dieser Beruf mir förmlich im Blut. Also dachte ich eben, probierst du es doch mal aus und ich bereue es keine einzige Sekunde.


Was schätzt du an deinem Alltag als Busfahrerin besonders und was würdest du gerne ändern?

Ich liebe es, wenn ich früh morgens die Landstraße entlangfahre und die Sonne aufgeht, auch die Sonnenuntergänge sind wirklich jeden Tag etwas Besonderes. Es lohnt sich dafür auf jeden Fall aufzustehen.

Ändern würde ich gern, dass die Fahrgäste nicht immer so maulig sind und ihrem Kutscher eventuell mal etwas freundlicher gegenübertreten, das ist leider sehr selten geworden bei uns, dass die Leute von selbst grüßen und sich freuen, wenn da jemand junges hinter dem Steuer sitzt.


Welchen Bus fährst du aktuell und was sind aus deiner Sicht Vor- und Nachteile des Fahrzeuges?

Ich fahre seit über einem Jahr nur noch Iveco Crossway, wir haben in unserem Außen-Standort nur Iveco Busse. Da ich ein Stammfahrzeug habe kann ich nur von dem sprechen, ich habe den Bus vor ca. einem halben Jahr von meinem Freund übernommen und ich muss sagen er hat ein Eigenleben. Aber alles in allem, sind es sehr schöne und sehr gut gewartete Fahrzeuge, ich bin wirklich zufrieden mit den Iveco Bussen.


Auf welchen Linien bist du unterwegs und welcher Dienst (Zeit oder Route) ist dir am liebsten?

Ich bin im gesamten Landkreis Mittelsachsen unterwegs einschließlich Chemnitz. Mein Lieblingsdienst geht von 5.30 Uhr – 17 Uhr, da ist nämlich eine Linie dabei die über die Autobahn geht.


Was war dein schönster/lustigster Moment in deinem Berufsalltag?

Es gibt so viele schöne und auch lustige Momente, die kann man gar nicht alle aufzählen. Es ist immer schön, wenn Kollegen einen grüßen, obwohl man nicht zum selben Betrieb gehört, manche Reisebusfahrer freuen sich sogar extrem, wenn ich ihnen mit Lichthupe entgegen komme.


Dein Lieblingsaccount auf Instagram?

Das ist @gvb.goerlitztakt. Ich komme gebürtig aus Görlitz und kannte den nettesten Busfahrer der Stadt, Jürgen Hilbig war nämlich der geliebte von meiner Oma. Als er gestorben ist hatte er sogar einen ganzen Zeitungsartikel in der SZ bekommen. Er wird mir immer in Erinnerung bleiben.


Aktuell werden auf vielen Linien Elektro-, Wasserstoff- und Hybridbusse getestet, bist du schon mal in so einem Bus gefahren und wie stehst du generell zu dem Thema emissionsfreier ÖPNV?

Wir haben bei uns im Fuhrpark nur Dieselfahrzeuge. Einen Hybridbus bin ich schon mal zu Regio Bus Zeiten gefahren, es machte für mich keinen Unterschied zu einem reinen Diesel.

Ich bin zu dem Thema relativ offen, mir ist es wichtig, dass mein Fahrzeug funktioniert und einsatzfähig ist, denn nichts ist schlimmer als mit einem voll besetzten Linienbus mitten im nirgendwo liegen zu bleiben.


Noch ein sehr wichtiger Punkt ist der starke Fachkräfte- und insbesondere Fahrermangel. Was ist deine Message an junge Menschen, die sich überlegen Busfahrer zu werden, und welchen Apell hast du an Unternehmer, die es schwer haben Fahrer zu finden?

Der Beruf ist nicht für jedermann. Man hat jeden Tag unterschiedliche Zeiten, zu denen man anfängt und aufhört, viele Betriebe haben sehr viele geteilte Dienste. Auch arbeitet man an Wochenenden und auch an Feiertagen. Privatleben ist da eher ein Luxus. Bei meinem Betrieb ist es daher noch sehr angenehm mit den Zeiten.

Der Beruf muss einen wirklich interessieren und es muss auch Spaß machen die „Welt“ zu erkunden, ansonsten hält man es in dieser Berufsbranche nicht lange durch.