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Interview mit Charlie @charlin.ski

1. Stell dich bitte kurz vor und erzähl uns wie du zum Busfahren gekommen bist!

Hey! Ich bin Charlie, bin 22 Jahre alt und komme aus Arnstadt in Thüringen.

Schon seit ich klein war wollte ich etwas in die Richtung machen. Entweder Lokführer oder Busfahrer. Am Ende habe ich mich für die Ausbildung zum Berufskraftfahrer entschieden und bin nun schon seit fast sechs Jahren in meinem Ausbildungsbetrieb beschäftigt.

2. Was schätzt du an deinem Alltag als Busfahrer besonders und was würdest du gerne ändern?

Ich liebe es auf meinen - doch schon gewohnten - Strecken immer wieder etwas Neues zu sehen. Die eine Woche blüht der Löwenzahn und in der nächsten Woche sind es schon Pusteblumen. In der einen Woche ist von einem Haus das Fundament da, zwei Wochen später steht manchmal schon das ganze Haus. Es ist immer wieder schön anzusehen wie schnell sich das gewohnte Bild verändern kann. 

Ändern würde ich persönlich nur unsere langen Dienste. Aber das gehört bei uns nun mal dazu. Frühmorgens müssen die Kinder in die Schule und nachmittags wieder nach Hause. Vormittags ist bei uns nicht viel los, weshalb die Dienste immer etwas länger sind.

3. Welchen Bus fährst du aktuell und was sind aus deiner Sicht Vor- und Nachteile des Fahrzeuges? 

Aktuell fahre ich einen Setra 415 LE Business. Vorteile sind meiner Meinung nach das angenehme Fahrwerk, die gute Leistung und der hohe Fahrerarbeitsplatz. Man hat dort immer alles im Blick. Auch für etwas weitere Strecken sind die Setra 415 LE gut gerüstet. Nachteil ist die Höhe des Fahrzeuges, die sich in Kurven und bei Seitenwind sehr bemerkbar macht.

4. Auf welchen Linien bist du unterwegs und welcher Dienst (Zeit oder Route) ist dir am liebsten?

Ich fahre am liebsten unsere Schulbustouren. Vor allem die Touren, bei denen man die Kinder schon länger kennt, sind für mich immer die Besten.

Am liebsten fahre ich geteilte Dienste, in der Dienstteilung kann man immer nochmal nach Hause und dort was erledigen, sich noch einmal hinlegen oder einfach noch ein wenig Sport machen. Aber auch Spätschichten, die schönen Sonnenuntergänge im Sommer oder die Sommergewitter sind immer wieder ein Highlight.

5. Was war dein schönster/lustigster Moment in deinem Berufsalltag?

Eine schöne Erinnerung habe ich an den Shuttleverkehr zum Biathlon 2020 in Oberhof. Viele Menschen wollten damals zu den Arenen und der Bus war immer voll. Aber die Leute, die mit mir fuhren waren immer gut drauf und es herrschte gute Stimmung im Bus. Mein Kollege und ich schwärmen auch heute noch von diesen 4 Tagen, die wir in und um Oberhof Shuttle gefahren sind.

6. Dein Lieblingsaccount auf Instagram?

Ich schaue mir immer gerne die Videos von @opi.osi an - immer wieder schön anzusehen mit wie viel Freude er seinen Azubis zeigt, wie man Lkw repariert. 

7. Aktuell werden auf vielen Linien Elektro- und Wasserstoff- und Hybridbusse getestet, bist du schon mal in so einem Bus gefahren und wie stehst du generell zu dem Thema emissionsfreier ÖPNV?

Auch ich verfolge das Thema und bin immer wieder gespannt auf die nächsten Fortschritte. Mein Unternehmen setzt sich auch mit diesen Themen auseinander. Selbst bin ich noch keinen von diesen Bussen gefahren, aber ich bin schon mehrmals in Hamburg in den Volvo Hybridbussen mitgefahren.

8. Noch ein sehr wichtiger Punkt ist der starke Fachkräfte- und insbesondere Fahrermangel. Was ist deine Message an junge Menschen, die sich überlegen Busfahrer zu werden, und welchen Apell hast du an Unternehmer, die es schwer haben Fahrer zu finden?

Wenn ihr am überlegen seid eine Ausbildung zu machen - macht es einfach. Es ist ein sehr schöner Beruf, du bist draußen dein eigener Chef und niemand steht hinter dir und sagt, wie du was zu machen hast.

Mein Appell an die Unternehmer wäre die Fahrer gut zu behandeln und vernünftig geplante Dienste sowie gute Bezahlung zu bieten. Kaum jemand möchte nur von Tag zu Tag planen können. Denn auch wenn die Dienste manchmal lang sind, möchten wir Familie und Freunde nicht nur mal kurz zum Abendessen sehen.